Montag, 24. September 2007

ANTWERPEN - ich komme!

WE vom 22.09. - 23.09.
Auf nach Antwerpen lautet das heutige Ziel. Im Gepäck habe ich Sylvie und Eiva. Wir fahren nach Antwerpen, weil Gerüchte kursieren, dass man da gut einkaufen gehen kann - okay wir sind dabei.
Nach wenigen Bildern und noch weniger Erfolg in den Geschäften und 6,-€ Parkgebühr für drei Stunden Stadtbummel fahren wir wieder heim.

Ich habe bekommen, was ich schon seit Ewigkeiten gesucht habe. Die beiden Mädels gingen jedoch leer aus. Für Svenni und mich habe ich den Entschluss gefasst, hier noch einmal vorbei zukommen - mal sehen wann.



Wir sind recht zeitig in Vlissingen zurück und besorgen noch einen Geburtstagskuchen für die liebe Claudia. Sie will in ihren Birthday hineinfeiern und wir sind dabei. Nach einer kleinen Mädelsrunde mit Themen über alles und jeden machen wir uns nach 24:00 Uhr auf den Weg ins Popeye's, um die Claudi zu überraschen. Unsere Idee kommt super an, der Kuchen wird sofort angeknabbert - Mission geglückt. Mit Kopfschmerzen mache ich mich mit Sylvie gegen 01:00 Uhr auf den Heimweg - für Sonntag haben wir uns eine Lernsession vorgenommen, hoffentlich schlafe ich nicht zulang.

Ich stehe auf, will nicht wissen, wie spät es ist, weil es bestimmt schon viel zu spät ist und verbringe fast den ganzen Tag mit Lernablenkungsmanövern wie zum Beispiel Zimmer aufräumen, Nachbarn beobachten, StudiVZ surfen, etc.
Nachdem ich erfahre, dass wahrscheinlich alle anderen zum Strand fahren, beginne ich mit Lernen, weil das mein Argument war, warum ich nicht mit zu Beach fahren kann.

Apropos Nachbarn beobachten, bin ich in folgender Situation komisch?
Ich sitze auf der Couch und schaue in den Innenhof, dabei fällt mir auf, dass ein Tuningfreak an seinem Astra bastelt. Ist nicht weiter schlimm, ich hoffe nur, dass ich keine Kratzer an meinem Auto finden werde, das direkt neben dem Tüfftler steht.
Nach kurzer Dauer schaue ich erneut in den Hof, um meine vertrauensvolle Nachbarschaft zu beobachten. Plötzlich stelle ich fest, dass der gepimpte Astra neben mir keine Räder mehr aufgezogen hat. Der Typ ist nicht in Sicht und seine Räder auch nicht. Nach einer Stunde unverändertem Zustand fange ich an zu überlegen, ob er vielleicht Interesse an meinen Rädern hat und sein Auto schon mal für den Wechsel vorbereitet hat, dann geht's in der Nacht schneller - klingt komisch aber wer die Nachbarn hier kennt bzw. nicht kennt, der hat hier echt kreativen Spielraum. Außerdem ist hier von einigen kuriosen Vorfällen zu hören. Welcher normal denkende Mensch lässt sein Auto ohne Räder mindestens drei Stunden in der Öffentlichkeit stehen?
Nach einer von mir gefühlten Ewigkeit kommt der Typ zurück und baut seine eigenen Räder wieder an den Astra, da war ich echt beruhigt. Das Felgenschloss hab ich trotzdem aus meinem Auto geholt - sicher ist sicher.

Gute Nacht und süße Träume.

Meine Residenz in Vlissingen

Wie bereits geschildert, wohne ich wahrscheinlich in einer der teuersten Gegenden Vlissingens - das Umfeld lässt den vorhandenen Reichtum Gott sei Dank nicht erahnen.

Mein kleines Zimmerchen habe ich so gemütlich wie möglich eingerichtet:



Die weiteren Räume sind Küche, Bad und Wohnzimmer sowie die vier Wände von Sylvie und die Luxussuite des ominösen Dritten. Bilder dazu fehlen mir noch, weil im Wohnzimmer immer die Wäscheständer stehen und in der Küche selten jemand Abwaschen tun will - bin aber optimistisch, dass das innerhalb der noch verbleibenden Monate zu schaffen ist und die Bilder dann hier zu finden sind.

Schön ist es, dass der Strand nicht all zu weit weg ist. Kurz auf's Bike geschwungen und dann die Strasse vor und dann Absteigen und Fahrrad schön sicher anschließen!!!



Vielleicht passieren in Woche 2 puddelbewegende Dinge - let's see

Woche vom 17.09 - 21.09.

Wieder beginnt die Woche mit einem Montag. Zum zweiten Mal in meinem Leben besuche ich die Wasserette - ab heute bin ich Insider. Mutig waschen wir heute gleich zwei Maschinen und benutzen nicht das eigene Waschmittel. Irgenwie ist der Waschmittelspender heut defekt, der nette Wasserettenbesitzer hilft uns weiter...

Nach den ersten beiden Vorlesungstagen bemerke ich, dass es jetzt endlich los geht - Infos strömen auf mich ein, manche auch vorbei.

Diesen Donnerstag lassen wir nicht aus im Popeye's. Tropicalparty soll heute sein, sogar mit Dresscode. Sylvie und ich fahren am Nachmittag nach Middelburg aus zwei Gründen: Sie sucht nach Pullovern und ich nach irgendeiner Kleinigkeit, die nach "Tropiclnight" aussieht - später werde ich feststellen, dass es gut war, die Suche erfolglos abzubrechen. Mein in Den Haag erstandenes T-Shirt zieh ich an, obwohl schwarz nicht unbedingt aussieht, wie eine heiße tropische Pratynacht - egal, es ist neu und muss ausgeführt werden.


Im Anschluss an ordentliches Vorglühen bei den spanischen Studenten machen wir uns wieder mit dem Fahrrad auf den Weg zur Party - heute bin ich aber entsprechend warm angezogen.

Im Folgenden lasse ich einfach Bilder sprechen:



Mehr aufregende Dinge sind dann in dieser Woche nicht mehr passiert. Das lässt nach zwei Wochen die Erkenntnis zu, dass Donnerstag der Tag der Woche sein muss, an dem in Vlissingen was los ist - an den anderen Tagen müssen wir selbst für Stimmung sorgen - aber hey, kein Problem für uns.

Sonntag, 23. September 2007

Ausflug nach DEN HAAG

WE 15.09. - 16.09.

Eiva, Sylvie und ich fahren heute nach Den Haag. Ein bisschen Sightseeing und ein bisschen shoppen - das ist unser Plan. Auf dem Rückweg darf es dann auch gerne noch eine kleine Tour in Rotterdam sein.

Da ich aus unerklärlichen Gründen Schwierigkeiten mit dem Aufstehen hatte, können wir nicht zur angestrebten Zeit um zehn losfahren. Die durch mich verursachte Verzögerung hat einen entscheidenden Vorteil: wir erwischen den Postboten, der unsere Bankkarten dabei hat und von uns eine Unterschrift benötigt - endlich haben wir die theoretische Grundlage für die Zahlung per Chipknip, nun muss unser niederländisches Konto noch mit Geld gefüttert werden, dann funktioniert's auch praktisch.

Also starten wir nach einer halben Stunde Verspätung und einem kleinen Plausch mit dem Postboten Richtung Den Haag. Geleitet von dem Navi erreichen wir die Stadt und schauen uns nach Einkaufsläden um. "Megastores" empfinden wir als Synonym für viele Einkaufsmöglichkeiten und suchen uns ein Parkplatz. Das Parkticket für 2,60€ für ca. 2h legen wir ins Auto und ziehen los. Unsere Motivation wird gestoppt mit der Erkenntnis, dass "Megastores" der Name des Einkaufszentrums ist, nicht der Hinweis auf riesen Shops mit endlosen Kleiderständern. Dieser Erkenntnis folgt die Einkehr bei McDonald's um den leeren Magen zu beruhigen. Ich bestelle einen "quarter pounder mit Käse" - die scheinen hier nicht das metrische System zu haben. Sylvie bestellt einen BigMac.

Wir fahren weiter in der Hoffnung noch eine interessante Tour zu haben. Im Stadtkern parken wir wieder für teuer Geld. Jedoch hier mit dem Vorteil, dass wir genau den richtigen Weg eingeschlagen haben, um die Innenstadt zu erleben.


Nach dem Besuch einiger Konsumtempel finden wir zum Parlament und weiteren Sehenswürdigkeiten.






Da wir nur bis 17:00 Uhr Parkgebühren bezahlt haben, machen wir uns sicher auf den Weg zurück. Leider konnte sich keiner 100%ig an den Weg erinnern oder eine von uns Dreien war so überzeugt, dass wir in die eine oder andere Richtung müssen, sodass die beiden anderen einfach folgten. Auf unserem kleinen Irrweg kamen wir am Hauptbahnhof von Den Haag vorbei - an diesem Tag sind wir wohl nicht die einzigen auf dem Vorplatz der Station:


Nachdem wir darüber staunen, wie sportlich die Niederländer doch sind, freuen wir uns, heute nicht mit Zug und Fahrrad angereist zu sein - das hätten wir hier nie wieder gefunden. Zurück zur eigentlichen Suche nach unserem Auto, die auf diesem Vorplatz lange nicht ihren Höhepunkt erreicht hat.
Ich schaue auf die Uhr und werde immer nervöser, da ich gehört habe, dass "Parksünder" mit einer Parkkralle oder Abschleppen belohnt werden - ich aber vor hatte noch heute mit dem Auto ohne Probleme nach Vlissingen zurück zukehren.


Nach einer halben Stunde finden wir das Auto und lesen am Parkscheinautomat, dass das Parken nur bis 17:00 Uhr kostenpflichtig ist. Naja Mädels - aber gut für die Figur war die Hektik schon.

Der Samstag ist mit der Ankunft in unseren vier Wänden perfekt. Sylvie und ich fassen den Entschluss das Wochenende mit einem ruhigen Sonnenbad ausklingen zu lassen, wenn morgen die Sonne scheint.

Nach erholsamen Stunden im Bett, setzen wir uns auf's Radl und fahren zum Beach. Von weitem hören wir undefinierbaren Lärm. Am Strand angekommen löst sich die Frage nach der Ursache in Sekundenschnelle - ein Motocross am Strand, nix mit der erhofften Idylle. Wir stellen unsere Räder ab und erahnen aus den wilden Kommentaren des Streckensprechers, die aus den Lautsprechern dröhnt, dass das letzte Rennen des Tages läuft.

Wir verlassen die Veranstaltung und machen uns auf den Weg hinter den Damm, sodass der Lärm immer leiser wird - wir genießen die aufkommende Stille. Leichter Wind weht uns um die Ohren und ein paar Wolken vor der Sonne lassen spüren, dass hier der Sommer schon vorbei ist. Während der einsetzenden Flut setzen wir uns zum Sonnenbad.

An dieser Stelle möchte ich noch anfügen, dass ich am späteren Abend noch hart gelernt habe!

So, nu geht's richitg los mit Auslandssemester

Woche 10.09. - 14.09.

Die erste Woche geht los und gleich Montag Vormittag das erste Highlight dieser Woche. Ich gehe noch vor meinen Vorlesungen in einen Waschsaloon. Ein Waschsaloon ist so ein Laden, wo man Wäsche waschen kann - hab ich noch nie vorher besucht sowas. Um diesem Blog gleich ein bisschen niederländisches Flair zu geben werde ich das holländische Fachwort "Wasserette" für weitere Ausführungen nutzen.


Die gezeigte Lokalität wird zu meiner Stammwasserette, da sie ungeschlagene Konditionen bietet - ja, sie ist die einzige ihrer Art in Vlissingen. Für 7,50 können hier zehn Kilo Wäsche gewaschen werden. Waschmittel und Trocknen kosten extra - versteht sich.
Wir haben unsere Klamotten in die Trommel gesteckt, ich habe von unserem selbstmitgebrachten Waschmittel (gekauft im Lidl unseres Vertrauens) drei Kappen in die Maschine gegeben - sind ja zehn Kilo. Dann beginnt die Höllenmaschine mit ihrer Arbeit.
In der Hoffnung unsere Sachen nach dem 30-minütigen Waschgang komplett und ganz wieder zu bekommen, verlassen wir die Wasserette Richtung Bäcker und Post.
Wir sind zurück, die Wäsche ist sauber und wir fahren in unsere Wohnung. Im Zimmer des ominösen Dritten, der noch immer nicht angekommen ist, stellen wir unsere Wäscheständer auf.

Am Nachmittag kehren wir erschöpft aus der Uni zurück und sehen unsere Wäscheständer im Wohnzimmer stehen. Überlegen, ob unser roommate zu uns gefunden hat - falsch, der Hausmeister hatte unsere Heizung repariert und dann freundlicherweise das dritte Zimmer verschlossen, sodass wir es nicht mehr nutzen können - damit hat er sich einen großen Sympatiepunkt bei mir eingeholt.

Nach der montäglichen Aufregung findet die Woche am Mittwoch in der Management Game Vorlesung den nächsten Höhepunkt. Wir müssen für die Teilnahme an der webbasierten Unternehmenssimulation in einem Pflichtfach 30,-€ zahlen um teilnehmen zu können - das Nichtzahlen wird mit einem ausbleibenden Abschluss am Ende des Semesters sanktioniert - für was habe ich bitte Studiengebühren gezahlt???

Ein weiteres Highlight findet am Donnerstag Abend statt - Studiparty im Café Popeye. Hier ist heute Sangriaparty. Nach gemütlichem Vorglühen in spanischer Runde ziehen wir mit unseren Fahrrädern los - während der Fahrt stelle ich fest: ich bin viel zu dünn angezogen und erfriere fast auf meinem Bike. Dies lässt mich daran denken, dass ich hätte wissen müssen, dass es hier an der Küste Abends nun mal kühler ist. Nach umfangreichen Überlegungen komme ich dann auf den Grund meiner ungeeigneten Anzugsordnung: ich bin noch nie mit dem Fahrrad zu einer discoähnlichen Party gefahren!!! - Sorry mein Fehler und ich muss ja auch frieren.

Der Sangria wurde in einem Maurerbottich vorbereitet, in den der nette Barkeeper mit jedem Glas reinfährt und die füllt - nicht lecker aber hey, wir sind in einem Studentenclub.


Fazit der Woche: Ich habe noch nix effektiv gelernt, weis aber schon jetzt, dass ich ein Haufen Hausarbeiten schreiben muss - *sing* ich freu mich...

erstes niederländisches Wochenende

Wochenende 08.09. - 09.09.

Jetzt ist es soweit, die Communicationweek ist vorbei, ich kenne viele neue Gesichter aber kann ihnen keine Namen zuordnen - das wird sich bald ändern (hoff ich).

Svenni und ich beschließen das WE ruhig angehen zu lassen, da er am Sonntag mit dem Zuch nach Dresden zurück muss.
Samstag passiert daher nicht viel, nur eine kleine Tour durch Vlissingens pulsierende Innenstand. Wir entdecken einen Bäcker, bei dem es nicht nur Weißbrot und normale Brötchen gibt - dieser Bäcker entwickelt sich zum Geheimtipp für jeden gesundheitsbewussten Brötchenliebhaber. Leider so weit von meiner Residenz entfernt...

Am Abend gehen wir beide zum Strand um den Sonnenuntergang zu genießen. Wir sind da, die Sonne kaum noch - wir sind fast zu spät. Nach ein paar Fotos setzen wir uns und stoßen auf ein hoffentlich erfolgreiches Studium an. Aus hiesigen polizeilichen Verordnungen und Gesetzen etc., sehen wir uns veranlasst, die Sektflasche immer schön versteckt zu halten. Jetzt steht die "Tatwaffe" in meinem Zimmerchen.

"Guten morgen Tante Puddel,..." - der Wecker "klingelt" gegen um sechs. Viel zu früh und außerdem zum Anlass, Svenni zum Bahnhof nach Duisburg zu bringen - Gründe um eigentlich liegen zu bleiben. Pünktlich kommen wir in Duisburg an. Nach dem Ticketkauf stärken wir uns für die bevorstehende Verabschiedung bei Burger King.

Wir gehen zum Bahnsteig, mir wird schon ganz anders... - aber was sein muss, muss sein. Der Zug kommt viel zu schnell, Svenni steigt ein, winkt und schon ist dieser verdammte Zug in Bewegung. Ca. zehn Stunden wird Svenni durch Deutschland fahren, eh er in Dresden ankommt - ich hab dabei ein komisches Gefühl. Meine Schlussfolgerung: Ich hasse Bahn fahren, vor allem, wenn ich meinen Freund da abgeben muss und nicht mitfahren kann.

Das nächste Mal soll er lieber fliegen. Theoretisch ist Verabschiedung am Zug nicht anders als am Flughafen, darüber will ich mir aber jetzt echt keine Gedanken machen. Eher überlege ich, wie ich den nicht sehr ansprechenden Bahnhof schnellstmöglich wieder verlassen kann.

Auf dem Weg nach Vlissingen mache ich kurz vor der niederländischen Grenze einen Telefonzwischenstop um die Family kostengünstig anzurufen - ein hoch auf die Deutschlandflatrate.

Nach ausgiebigen Gesprächen setze ich mich in Bewegung Richtung Küste um am Nachmittag meinen Weblog zu beginnen, mit Svenni zu telefonieren und kaputt ins Bett zu fallen. Da die Vorlesung erst 13:00 Uhr startet, kann ich ruhig ausschlafen.

Freitag, 14. September 2007

Sonntag, 9. September 2007

Connection-Week is over

Montag, 03.09.
Nach einer kurzen Nacht und hoffentlich allen wichtigen Dingen (auch Flüssigseife =) ) im Gepäck, ist in Dresden gegen 01:30 Uhr Start - es ist viel zu früh, aber ich bin hochmotiviert.

Gegen halb vier vervollständigt Sylvie unsere kleine Reisegruppe, eingesammelt am Hermsdorfer Kreuz. Nach Aufladen ihres Drahtesels setzt sich die Karawane wieder gen Vlissingen in Bewegung mit dem Ziel, bis 17:00 Uhr anzukommen - let's go.

Glücklicherweise hat Svenni Urlaub und begleitet mich auf der rund 860 km langen Reise, sodass nötige Fahrerwechsel möglich sind.

Endlich, nach einigen Staus und Pausen sind wir 13:30 Uhr angekommen. Nach kurzer Freude über super Sonnenschein, legt sich die Stimmung, da wir 2 Stunden auf unsere Schlüssel für's Wohnheim warten müssen. Unterdessen schauen wir uns aufmerksam die Uni an - sehr angenehm und scheint sehr wenig stressig zu sein. Zwischenzeitlich haben wir sechs dresdner Industrieler uns zusammengefunden.

Dann halten wir ihn in der Hand - den Schlüssel zu unserer Residenz in Hercules Segherslaan - dem Ghetto von Vlissingen. Es ist schön, die Nachbarn bereiten uns mit ihrer Musik einen angenehmen Empfang (auch in den folgenden Tagen werden sie dafür sorgen, dass wir nicht zu spät aufstehen =) ). Die Zimmer sind klein aber fein, alles Notwendige ist vorhanden - sogar eine gemütliche Sofaecke im Wohnzimmer ist hier.

Während ich den Entschluss fasse, erst am nächsten Tag mein Koffer auszupacken und mich einzurichten, schließt Svenni das Internet an, damit wir good old Germany kontaktieren können.

Gegen um sechs Uhr am Abend machen sich die Neuankömmlinge Richtung Zentrum auf den 20 minütigen Weg zum gemeinsamen Dinner. In einem erstklassigen Restaurant erhalten wir Tomatensuppe mit Baguette und zum Hauptgang wohl temperierte holländische Fries mit Salat und Fleisch. Serviert auf dem Meißner Porzellan unter den Wegwerfgedecken ;-) .

Nachdem wir den Weg durch die vlissing'schen Gassen zurück in die Studentenbude gefunden haben, fallen wir ins Bett und schlafen tief und fest bis zum nächsten Morgen.

Dienstag, 04.09.

Leicht verschlafen, aber noch rechtzeitig erreichen wir den Lunchroom Delifrance, um zum geladenen Breakfast körperlich anwesend zu sein – vom Geist wird noch lange nix zu spüren sein. Frisch gestärkt motivieren uns die spanischen Studenten zu einem direkten Fußmarsch in die HZ, um nahezu pünktlich den Infoveranstaltungen zu verschiedenen Themen zu zuhören.

Mr. Mulder – unser Sportdozent – informiert uns über die umfangreichen Angebote der HZ. Ihm dachten wir eher eine andere Rolle im Uninetzwerk zu, aber egal, er wird uns zukünftig zu sportlichen Höchstleistungen antreiben, freundlicherweise immer im Hinterkopf habend, dass die Parties in Vlissingen hart sein können.

Weiterhin erhalten wir von der hiesigen Studentenunion nützlichen Input bezüglich Veranstaltungen und wichtigen Adressen für Studenten auf Zeeland.

Zur besseren Orientierung erhalten wir von älteren Studenten eine sehr informative Stadtführung, die Aspekte wie Shoppingmeile, Rathaus, Postoffice, Coffeshop und andere Einrichtungen anspricht. An dieser Stelle großen Dank an unsere Guides.

Den Nachmittag haben wir frei. Einige Studenten schauen sich in empfohlenen Secondhand-Shops noch Fahrrädern um. Nach Sichtung einer Adresse stellen wir fest, dass entweder die Fahrräder zu kaputt oder die Preise zu hoch sind – search must go on.

Ich bin glücklich, dass ich mich nicht dieser schweren Auswahl verschiedener Bikes stellen muss, da ich eins mitgebracht habe – ein Hoch auf den Dachgepäckträger von Vati.

Nach einem kleinen Happen daheim, machen wir uns in gemütlicher Runde auf den Weg ins „Popeye“, dem Studentenclub in Vlissingen. Die Nacht wird lustig, der Schlaf kommt zu kurz und morgen wird wieder einer dieser Tage sein, an dem ich mehr als „noch fünf Minuten“ im Bett bleiben will – die Nachbarn werden mich schon rechtzeitig mit Klängen von Eminem wecken.

Mittwoch 05.09.

Im Unterbewusstsein höre ich es schon – die Musikbattles unserer Nachbarn. Einer möchte seinen musikalischen Geschmack lauter als ein anderer von gegenüber präsentieren. Auf Grund der rhythmischen Beschallung des Innenhofes entscheide ich mich heute vor dem lieben selbst kreierten Weckruf meiner Schwester den Weg ins Bad anzutreten.

Svenni macht ein kleines Frühstück, sodass ich zum ersten Treffen mit unserem Kurskoordinator keinen knurrenden Magen habe. Nachdem mein Fahrrad noch mal schnell mit Luft versorgt wird, geht es los Richtung HZ. Auf dem 10-minütigen Weg auf dem Fahrrad überlege ich, wann ich mich das letzte Mal auf diese Art und Weise fortbewegt habe – auf ein konkretes Datum lege ich mich hierbei lieber nicht fest.

Nach der Ankunft auf dem Campus versuche ich mein Fahrrad bestmöglich zu sichern. Zur Verfügung stehen mir zwei Fahrradschlösser, mit denen ich versuche alle zur Fortbewegung notwendigen Teile vor unbefugtem Entwenden zu schützen. Will jetzt noch jemand mein Fahrrad mitnehmen, braucht er gutes Werkzeug oder muss noch zehn weitere am Fahrradständer angeschlossene Bikes unauffällig mitnehmen.

Nach der Schließerei mache ich mich mit Sylvie auf den Weg zu unserem Meeting. Gebäude L Zimmer 309. Glücklicherweise sind vor Ort entsprechende Wegweiser angebracht, sonst hätten wir uns durchfragen müssen, ähnlich wie für „Passierschein A38“.

Wir finden den Raum wie einige Studenten vor uns im dritten Stockwerk. Total erschöpft von den morgendlichen Strapazen setze ich mich in die letzte Reihe – nur nicht am ersten Tag vorn sitzen müssen.

Der Platz neben mir ist bereits vergeben. Nach kurzer Verschnaufpause und anschließendem Plausch, stellt sich heraus, dass meine Banknachbarin aus Deutschland kommt. Claudia heißt sie und kommt ebenfalls von der BA in Dresden. Einziger Unterschied, sie ist bereits fertig mit ihrem Studium und ich bin noch mitten drin.

Die Luft wird immer stickiger, die Temperatur im Raum steigt gefühlsmäßig ununterbrochen, je mehr Studenten eintreten und wir warten. Dann steht Mr. Weggemann vor uns, der Kursleiter. Beim Betreten des Saals hatte er die Tür geschlossen – eine Fehlentscheidung, wie er sofort nach der Begrüßung bemerkte. Die Situation inspirierte ihn, uns von den neuen Gebäuden der HZ mit klimatisierten Vorlesungsräumen zu erzählen, ein qualvolles Lächeln lassen wir uns dafür entlocken.

Nach kurzen allgemeinen Informationen werden wir in Gruppen eingeteilt, die sich aus mir nicht erklärlichen Regeln zusammensetzen. Weder Sylvie zu meiner Rechten, noch Claudia zu meiner Linken werden meiner Gruppe angehören. Zu „IBMS4A“ sind außer mir viele französische und spanische Studenten sowie die anderen Leutchens aus der Dresdner Industriegruppe zugeteilt.

Kurzen Diskussionen über die Gruppenzugehörigkeit folgt die Ausgabe der Timetables für die erste Vorlesungswoche. Die Freude über den übersichtlichen Stundenplan endet mit der Feststellung, dass ich freitags zwischen 14:45 Uhr und 16:15 Uhr Controlling haben werde – die einzige Vorlesung an diesem Wochentag. Ich muntere mich mit der inneren Überzeugung auf, dass die Vorlesungen ebenso interessant sein werden, wie an anderen Wochentagen zu anderen Zeiten.

Mr. Weggemann verabschiedet sich mit dem wichtigen Hinweis, morgens im HZ-Infonet nach Änderungen der Vorlesungen zu schauen.

Ich verlasse den Saal mit Sylvie und Claudia, um den anstehenden Informationsveranstaltungen bezüglich HZ-Cult, Peer Project und dem Vortrag der örtlichen Polizei über Dos and Don’ts beizuwohnen.

Letztere wird von einem Mitstudenten sehr amüsant aufgelockert, als der Polizist von täglicher Nachtruhe ab 22:00 Uhr spricht – Zitat: „... okay but when can we start making noise?“. An anderer Stelle entstand die Frage, ob man auf der Straße „rauchen“ darf – der Polizist rät ab. Die definierte Freiheit im Umgang mit Softdrugs überrascht uns nicht, eher die Tatsache, dass auf der Straße kein Alkohol getrunken werden darf und man sich ange- bzw. betrunken nicht auf der Straße sehen lassen sollte. Wie streng das Einhalten dieser Aspekte geprüft wird, werden einige foreign students ausprobieren. Das Trinken von Alkohol in Sichtweite eines Polizisten bleibt dabei konsequenzfrei.

Am Abend geht es ins Popeye. Nach Abendessen und Styling mache ich mit Sylvie, Svenni und vielen Studenten zu Fuß auf den Weg in die Studentenkneipe.

Donnerstag, 06.09.

Heute steht der komplette Tag zur freien Verfügung. Mit Sylvie habe ich abgesprochen, dass wir zur Rabobank fahren. Schon bei den Anmeldeformalien legte man uns nahe, bei dieser Bank ein Konto zu eröffnen, sodass wir eine EC-Karte mit „Chipknip“ erhalten, um sämtliche kostenpflichtige Angebote in der HZ in Anspruch nehmen zu können. Vor Ort werden alle persönlichen Daten, die schon für die Anmeldung per Internet nötig waren, erneut aufgenommen. Die Prozedur dauert und schlussendlich bekommen wir nicht diese „Chipknip“-Karte, wir müssen uns mit der Tatsache zufrieden geben, dass die Karte erst in der folgenden Woche per Post zugestellt wird.

Zurück in den bekannten vier Wänden, entscheiden sich Svenni und ich für eine Autoreise nach Middelburg. Viele Neuankömmlinge treten den knapp 10 km langen Weg mit dem Fahrrad an, wir jedoch wollen Wohnaccessoires kaufen, die sich auf einem Fahrrad zu zweit sehr schlecht transportieren lassen.

Um mein kleines Zimmerchen gemütlicher zu gestalten, lädt mich Svenni in einige Einrichtungshäuser und ein Gartencenter ein – unter anderem bekomme ich einen ordentlichen Bürostuhl, der den vorhandenen unbequemen Holzstuhl ersetzen wird. Einen Spiegel für die tägliche Selbstkritik und ein paar Pflanzen kaufen wir – kleine Details mit großer Wirkung.

Nach dem Shoppingtrip kehren wir nach Vlissingen zurück, kochen ein leckeres Abendessen und fallen erschöpft ins Bett.

Freitag, 07.09.

Heute ist HZ-Sporttag für uns – Treffen um elf am Nollebeach. Ich bin müde, freu mich aber auf die Aktivitäten am Strand. Das Wetter ist okay – kein Regen in Sicht. Während wir zum Strand radeln, bemerke ich, wie gut die Entscheidung war, gestern mit dem Auto in Middelburg gewesen zu sein, denn Sylvie tut alles weh.

Kurz nach der doppelten Sicherung meines Fahrrads ziehe ich meine Schuhe aus und genieße die ersten Sandkörner unter meinen Füßen – ich bin angekommen, am Strand von Vlissingen.

Für diesen Tag werden wir wieder einmal in Grüppchen eingeteilt. Um das Miteinander weiter zu fördern, ist ausschließlich Teamarbeit gefragt. Viel Spaß und viel Sonne lassen den Tag sehr schnell vergehen.

Am Nachmittag fahre ich mit Svenni zu Lidl. Schon bei unserem ersten Einkauf konnten wir das bekannte System im Lidlmarkt erkennen. Nur einzelne Artikel entsprechen nicht denen eines Standardlidl in Deutschland. Wer typisch niederländisch einkaufen möchte ist hier also an der falschen Adresse.

Und noch ein Tipp: Beutelreis gibt’s hier nicht!

Ich wünsche eine Gute Nacht.